Zusammenfassung

Das Gletscherhaushaltsjahr 2013/14 war geprägt durch einen der drei schneereichsten Winter der letzten 100 Jahre. Gleichzeitig war der Sommer 2014 der kühlste seit 2005. In Kombination brachte dies das beste Gletscherhaushaltsjahr seit Beginn der jährlichen Messungen!

Selbst am Ende der Ablationsperiode lag am Gletscher noch flächendeckend Altschnee des Winter 2013/14. Die maximalen Schneehöhen erreichten dabei teils über 10m!

Die Schneehöhen wurden wie schon in den vorangegangenen Jahren mit einer Stahlsonde gemessen.

Zusätzlich wurden zur Bestimmung der Massenbilanz im Eiskar zum ersten Mal zwei Schneeschächte gegraben. Einer (0,5m) im östlichen Gletscherabschnitt und ein Schneeschacht unterhalb des zentralen Lawinenkegels (2,4m tief). Die Schneedichte lag bei beiden Schneeschächten bei 650kg/m³.

Die Auswertungen der Schneedichtemessung in Kombination mit den Schneehöhemessungen sowie der Verteilung der Schneebedeckung ergaben für den Gletscher einen Massengewinn von rud 2500mm Wasseräquivalent.

Die Messmarken am Gletscherrand lagen allesamt unter Altschnee.

Dadurch konnte eine direkte Längenmessung nicht durchgeführt werden.

Vergleichsmessungen aus den Julischen Alpen zeigen, dass in den niederschlagsreichen Regionen der Südalpen eine Umwandlung von Firn zu Eis schon nach 5 bis 7 Jahren stattfinden kann. Am Eiskargletscher konnte im Herbst 2014 zum siebenten Mal in Folge der Eisrand aufgrund von Schnee- oder Firnbedeckung nicht nachgemessen werden. Dies lässt den Schluss zu, dass die untersten und nicht sichtbaren Firnschichten, welche aus den Jahren 2008 und 2009 stammen, sich bereits zu Eis umgewandelt haben. Eine Auswertung der geringsten Firnausdehnungen der letzten 7 Jahre lässt für das Jahr 2014 für den Eiskargletscher einen Längenvorstoß von 6,7 m abschätzen.